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Im Interview Jörg Asmussen, Neumünster

Jörg Asmussen leitet den Fachdienst Frühkindlichen Bildung der Stadt Neumünster. Dort verantwortet er auch die Abteilung Pädagogische Fachberatung. Zuvor war er selbst jahrelang als Fachberater für eine Kommune tätig. Er lehrt zudem an der Fachhochschule Kiel zur Thematik der pädagogischen Fachberatung.

Jörg Asmussen, Stadt Neumünster

An Fachberatungen richten sich zahlreiche Aufgaben und Erwartungen – welche sehen sie als besonders relevant an und warum?

Die Fachberatung hat aus meiner Sicht den Schwerpunkt im Auftrag des Trägers als Unterstützungssystem für eine qualitative Weiterentwicklung der Kita oder der Kindertagespflege zu fungieren. Dabei hat sie u. a. die Aufgabe der Transformation von Wissen, Haltungen und Erwartungen in der Wechselbeziehung von Praxis, Trägerschaft, Öffentlichkeit und Wissenschaft. Die beschriebene Funktion ist besonders wertvoll, da die Fachberatung, sofern sie frei von Fach- und Dienstaufsicht ist, ausschließlich an der Sache und an den handelnden Personen orientiert agiert.

Vor welchen Herausforderungen stehen Fachberatungen in ihrem Berufsalltag?

Die aktuellen Herausforderungen liegen auf der einen Seite in der Fülle von Themen und Erwartungen. Gleichzeitig sind die gesetzlichen und tarifrechtlichen Grundlagen der Tätigkeit im Bundesvergleich unzureichend. Auf der anderen Seite bedingt das System eine sehr stark individuell geprägte Arbeits- und Interessenlage, was die Umsetzung eines Anspruches auf die Dienstleistung der Fachberatungen mitunter erschwert.

Welche Kompetenzen sind aus Ihrer Sicht zentral für den Job der Fachberatung?

Die Fachberatung muss aus meiner Sicht ein hohes Maß an Selbstkompetenz und sozial-kommunikativen Kompetenzen aufweisen, die mit Fach- und Methodenkompetenz gepaart sind. Unterstützt wird dieses Profil durch grundlegende Aktivierungs- und Handlungskompetenzen.

Was wünschen Sie sich für die Zusammenarbeit von Fachberatungen mit Kitas, Trägern oder weiteren Akteuren?

Neben den gesetzlichen und tarifrechtlichen Grundlagen ist eine Transparenz und Akzeptanz des Selbstverständnisses von Fachberatung erforderlich. Die fachliche Qualität der Träger sowie die Zielorientierung der Verantwortlichen in Bezug auf die Qualität der frühkindlichen Bildung sind die Grundsteine für eine hohe Aufgabenerfüllung. Diese muss sich dann durch eine professionelle Ethik und adressatenorientiertes Agieren ausdrücken.

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